Für gewöhnlich würde in diesem Fall ein Patient mittels Tragetuch durch eine Gruppe von sechs Helfern herunter getragen werden. Doch was macht man, wenn es nicht nur einen Patienten, sondern fünf gibt und das Gebäude statt vier, 14 Etagen hat? Um dieses Szenario noch weiter zu überspitzen hat man auch keine Gruppe sondern nur drei Einsatzkräfte zur Verfügung. Allein die Vorstellung treibt dem Einen oder Anderen bereits die Schweißperlen auf die Stirn.
Wie man einen solchen Auftrag dennoch kräfteschonend erfolgreich erfüllt, lernten unsere Bergungsspezialisten um Gruppenführer Eric kennen.
Die Mittel der Bergungsgruppen sind vielfältig: Neben einer stabilen Schleifkorbtrage und mehreren Krankentragen werden auf dem Einsatzfahrzeug auch Tragetücher und eine Bergeschleppe stets mitgeführt. Alle Geräte haben sowohl Vor-, als auch Nachteile. Je nach Auftrag müssen diese sorgsam gegen einander abgewogen werden. Beispielsweise bietet der Schleifkorb bestmöglichen Schutz in unwegsamen Gelände, doch bringt er auch ein hohes Eigengewicht mit. Ein Tragetuch hingegen ist sehr leicht, bietet jedoch keine Stabilität bei etwaigen Verletzungen der Wirbelsäule.
Im gegebenem Szenario entschieden sich die Helfer für folgende Methode: Mithilfe der mitgeführten Höhenrettungsausstattung wurde der auf einer Krankentrage gesicherte Patient im Treppenhaus eines Leipziger Hochhauses von der 14. Etage bis in das Erdgeschoss abgeseilt. Das Seil wurde hierfür am Geländer angeschlagen und zwischen den Geländern nach unten geführt. Mittels besonderer Knotentechnik konnte anschließend die Trage vorsichtig zwischen den sich kreuzenden Treppenelementen hindurch geführt werden. Mit dieser Methode wurde sowohl der Patient, als auch die eigenen Kräfte geschont.