Nach einem verheerenden Großbrand auf ca. 10.000qm Fläche sind vier Werks- und Lagerhallen im sächsischen Heidenau nach einem Brand nur noch Ruinen. Auf der Suche nach einer Ursache griffen die Brandursachenermittler der Polizeidirektion Dresden auf Einsatzgerät und Personal des THW im Rahmen der Amtshilfe zurück.
Die Anforderung der Polizei Dresden entpuppte sich im Verlauf als eine komplexe Aufgabe für die Einsatzkräfte. Doch nicht nur er, auch die Räumgruppen des gesamten THW-Regionalbereichs Dresden, standen vor einer interessanten Herausforderung.
Trümmer, Gebäudereste, verkohlte Holzbalken und jede Menge verformter Stahl boten sich den Einsatzkräften beim Erreichen der Einsatzstelle. Nach einer Erkundung im Verlaufe des Freitagvormittags wurde am Nachmittag Einsatzalarm gegeben. Einsatzziel an diesem Tag war die Schaffung des Zugangs für die Radlader und Bagger am Folgetag. Hierzu wurden drei nah am Arbeitsbereich grenzende Bäume gefällt und zerlegt sowie lose Trümmerteile entfernt. Dabei unterstützte die Bergungsgruppe des THW Dippoldiswalde, welche auch die Einsatzstelle in der Nacht überwachte.
Das eingetroffene Einsatzstellensicherungssystem (ESS) des Ortsverbandes Leipzig begann mit dem Aufbau der Technik und dem Erkunden von geeigneten Überwachungspunkten. Dafür notwendige Prismen wurden im Laufe des Abends schwebend von einem Kran mit Personenkanzel aus an verschiedenen Punkten in der Einsatzstelle angebracht. Ab diesem Zeitpunkt begann
auch die automatische Überwachung dieser Punkte, so dass rechtzeitig entsprechende Bewegungen erkannt und die im Gefahrenbereich tätigen Einsatzkräfte gewarnt werden konnten.
Am Samstag wurde es dann laut auf dem Gelände. Der Radbagger mit Sortiergreifer des THW Dresden, der Radlader des THW Dippoldiswalde sowie der Teleskopbagger des THW Görlitz fuhren vor und begannen nach einer kurzen Einweisung aller Gruppenführer mit der Einsatzleitung ihre Arbeit. Die Vorteile der einzelnen Einsatztypen ergänzten sich dabei. Während die Bergungsgruppe manuell die Vor- und Nachbereitung übernahmen, zog der Radbagger mit dem Sortiergreifer Stahlträger, Trümmerteile und Reste der Inneneinrichtung aus der Einsatzstelle. Dann übernahm der Radlader und räumte den Schutt beiseite, so dass ein einfacher Zugang für die Polizeibeamten an die gewünschte Stelle möglich war. An Stellen, bei denen der Zugang noch nicht möglich war, kam der Teleskopbagger zum Einsatz, welcher die Einsatzkräfte dank des Personenkorbs gefahrlos an die gewünschte Position brachte.
Die Arbeiten wurden am Sonntag mit 31 Einsatzkräften verschiedener Ortsverbänden (Vortag: 37) in bewährter Weise fortgeführt. Immer wieder mussten dabei Stahlträger mit dem Brennschneidgerät thermisch getrennt werden. Kontrolliert wurde eine einsturzgefährdete Mauer niedergelegt und vorab ein Auto aus dem Einsatzbereich entfernt werden.
Die Baufachberaterin des THW-Ortsverbandes Dresden ergänzte die Arbeit der Führungskräfte vor Ort mit ihrem Know-How.
Die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW Pirna unterstützte die Arbeiten am gesamten Wochenende durch eine logistische Komponente. Neben der Versorgung mit Betriebsstoffen betrieb sie die Hygiene- und Versorgungsstation an der Einsatzstelle und übernahm verschiedene Transportarbeiten.
Da an der abgestellten Stromzuleitung des Industriekomplexes auch ein benachbartes Wohngebäude, welches sich früher mit auf dem Werksgelände befand, angeschlossen ist, wurde die Energieversorgung der sechs Wohneinheiten sichergestellt. Hierzu wurde die OV-eigene Netzersatzanlage 50kVA als Lieferant durch befähigte Einsatzkräfte des THW Pirna in die Hauptverteilung des Hauses eingebunden.
Nach dem erfolgreichen Abschluß der Räumarbeiten am Sonntagnachmittag blieb noch das Team des Einsatzstellensicherungssystems bis Montag vor Ort, um die abschließenden Arbeiten der Polizei bei der Ermittlung der Brandursache abzusichern.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die kameradschaftliche Zusammenarbeit.
(Text: André Jakob, OV Pirna)