Wie schaffen es alle unbeschadet hier heraus? Eine Antwort auf diese Frage lernten unsere Bergungsspezialisten zum heutigen Ausbildungsdienst kennen. Unter dem Thema „Retten aus Höhen und Tiefen“ trainierten unsere Einsatzkräfte verschiedene Schadenslagen souverän abzuarbeiten.
Am frühen Morgen wurden zunächst alle relevanten Stiche, Bunde und Knoten besprochen und geübt. Im Anschluss erfolgte eine ausgiebige Einweisung in die vorhandene Ausstattung zur Rettung aus exponierten Lagen. Da es bei Arbeiten im Seil zu schweren Verletzungen kommen kann, lernten alle Einsatzkräfte zudem die wichtigsten Maßnahmen beim Umgang mit Verletzten kennen.
Am frühen Vormittag konnten die Helfer nun ihre praktische Ausbildung beginnen. Im Leipziger Rosenthal wurde die Selbstrettung am 20 Meter hohen Aussichtsturm geübt. Mittels einfacher Knotentechnik und persönlicher Schutzausrüstung seilten sich die Einsatzkräfte vom Turm ab. Wenig später wurde die Evakuierung mittels Schlauchrutsche trainiert. Diese Variante der Selbstrettung findet jedoch aufgrund der höheren Absturzgefahr nur im absoluten Notfall statt. Damit dabei jeder Handgriff sitzt übten die Helfer ausgiebig jeden Schritt.
Das zweite Ausbildungsthema für den Tag war die Rettung von Personen aus Tiefen. Hierfür fuhren die Bergungsgruppen, verstärkt durch Einsatzkräfte der Fachgruppe Beleuchtung, zu einem privaten Grundstück bei Eilenburg. Am Grund des dort befindlichen, etwa 13 Meter tiefen Brunnens befand sich eine regungslose Person. Schnell wurde mit den Mitteln des Gerätekraftwagens 1 die Einsatzstelle vorbereitet. Mittels Dreibock, Abseilgerät und Beleuchtung konnte schnell ein Retter zum Verunfallten in den Schacht abgelassen werden. Glücklicherweise konnte kurz darauf Entwarnung gegeben werden: Die verunfallte Person war ein Dummy.
Über Funk wurde der Kontakt zwischen dem Retter und der restlichen Mannschaft gehalten. So wurde im Brunnen selbst noch eine Leiter benötigt, da der Wasserstand am Grund etwas über 2m betrug. Mit routinierten Griffen wurde der „Patient“ am Abseilgerät gesichert und vorsichtig an die Oberfläche gebracht. Im Anschluss tauschten sich die Bergungungsspezialisten über die sehr unterschiedlichen Arbeitsbedingungen bei Höhen- bzw. Tiefenrettungsarbeiten aus.
Nach einem weiteren Durchgang übten die Helfer einen solchen Einsatz ohne Spezialgerät zu bewältigen. So wurde auf den Einsatzgerüstsystem-Dreibock und das Abseilgerät bewusst verzichtet. Die Leipziger Profis bauten mit Hilfe zweier Steckleiterteile, eines Hydrantenschlüssels und Sicherheitsleinen eine Seilwinde, mit welcher eine Person problemlos sowohl auf-, als auch abgeseilt werden kann.
Nach etwas über 8 Stunden rückten die Gruppen zufrieden wieder im Ortsverband Leipzig ein und bereiteten die Ausstattung wieder auf.