Ausbildung einmal anders
So auch am heutigen Samstag. Die erste Aufgabe für den Tag war der Aufbau eines einzelnen Tisches einer Bierzeltgarnitur. Durch den Gruppenführer wurde jedoch vorgegeben, dass niemand den Tisch direkt berühren durfte und somit zum Aufbau die technischen Mittel des Gerätekraftwagen 1 (GKW 1) genutzt werden mussten. Durch diese eher ungewöhnliche Aufgabe übten die Helfer der Bergungsgruppe den Umgang mit den hydraulischen und pneumatischen Geräten. Im Anschluss wurde damit eine entsprechende Gerätekunde im Rahmen der Fachausbildung verbunden.
Kaum wurden die Geräte wieder verlastet, folgte der Befehl zum Aufsitzen. Das Ziel war ein nahegelegenes Industriegebiet. Die Ausbildungsthemen vor Ort waren die Absicherung und Ausleuchtung einer Einsatzstelle sowie das setzen eines Standrohrs an einem Unterflurhydranten.
Durch diese Ausbildung wurden die Helfer für die Gefahren des fließenden Straßenverkehrs sensibilisiert und der sichere Umgang mit den mitgeführten Geräten geschult. Nachdem alle Fragen geklärt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt waren rückten die Helfer wieder ab.
Tragehilfe
Der Weg führte sie jedoch nicht wieder in die Unterkunft, sondern an ein Wohnhochhaus im Leipziger Stadtteil Mockau. In der 15. Etage des Gebäudes angekommen ahnten die Helfer bereits, dass es nicht mit dem Fahrstuhl wieder nach unten gehen wird. Ohne Umwege ging es in das Treppenhaus wo der Einsatzauftrag erklärt wurde. Es ging um die Evakuierung einer nicht gehfähigen Person. Aufgrund eines Defektes im Maschinenraum fuhren plötzlich auch die beiden Fahrstühle nicht mehr. Das Ganze war zum Glück auch wieder nur eine Übung. Allzu abwegig ist dieses Szenario jedoch nicht.
Nahezu täglich rücken Feuerwehren zu einer so genannten Tragehilfe aus, um beispielsweise den Rettungsdienst bei der schnellen Versorgung von Patienten zu unterstützen. Während dieser Übung, durfte jeder Helfer der Bergungsgruppe einmal Patient sein und sich von den Kameraden mit Hilfe eines Tragetuchs heruntertragen lassen.
Wieder am Fahrzeug angekommen wurde dieser kurze Einsatz besprochen. Den Helfern wurde damit verdeutlicht, wie sich Patienten in solch einer Situation fühlen. Dadurch konnte jeder sein Resümee aus der gemachten Erfahrung ziehen.
Retten eines Verletzten
Die Besatzung des GKW 1 durfte nun zum wohlverdienten Mittagessen einrücken. Diese verdiente Pause war jedoch auch nicht von langer Dauer. Durch die 1. Bergungsgruppe des 1. Technischen Zuges wurde ein weiterer Einsatz vorbereitet. Es galt eine Person in Form eines Übungsdummys aus einer engen Spalte zwischen einem Gebäude und einem schweren Container zu befreien. Ein Zugang zum Verunglückten war nur von oben Möglich. Alle Handgriffe saßen, sodass mit Leitern und Seilen der Verletzte aus seiner Lage befreit werden konnte.
Retten aus Höhen und Tiefen
Das Retten von Personen aus Höhen und Tiefen übten unterdessen die anderen Bergungsgruppen, sowie die Fachgruppe Beleuchtung am Standort.
Hierzu wurde auf unserem weitläufigen Übungsgelände ein Dreibock mittels Einsatz-Gerüst-System (EGS) aufgebaut und verschiedene Techniken geübt und gefestigt. Mit unserer Ausrüstung ist es möglich sowohl bewusstlose, als auch Personen bei Bewusstsein zu retten. Darüber hinaus wurde den Einsatzkräften vermittelt, wie man sich selber aus Tiefen aufseilen oder ablassen kann.
Zum Abschluss des Dienstes wurde über die Zukunft des THW diskutiert, Grundlage war das neue Rahmenkonzept, welches kürzlich beschlossen und nun umgesetzt werden soll.